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Versuchsfläche im Hemishofer-Wald

Der Klimawandel stellt den Forst vor grosse Herausforderungen. Wie offensichtlich festzustellen ist leiden unsere Wälder unter der Klimaerwärmung. Unser einstiger Brotbaum, die Fichte, ist grösstenteils dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen und selbst die Buche, welche im Mittelland die natürliche Hauptbaumart ist, wird langfristig mit Trockenstress zu kämpfen haben. Deshalb sucht man händeringend nach alternativen Baumarten, welche garantieren, dass wir auch in Zukunft einen gesunden Wald haben. Man ist bestrebt heimische Baumarten zu fördern, von denen bekannt ist, dass sie mit höheren Temperaturen zurechtkommen. Wie z.B. Eiche, Föhre, Feldahorn. Aber auch nicht autochthone Arten, wie die Baumhasel baut man versuchsweise an, um mit einem noch wärmeren Klima einen intakten Wald zu haben.

Der Forstbetrieb Stein am Rhein hat deshalb im Hemishofer Wald eine Versuchsfläche angelegt mit Walnüssen und Edelkastanien. Die Walnüsse (Juglans regia) stammen aus Arslanbob in Kirgisen. Das zentralasiatische Land ist die Heimat der Walnuss. Durch Alexander den Grossen kam diese nach Europa. In ihrer natürlichen Heimat bildet die Walnuss Reinbestände und haben einen für Waldbäume typischen Habitus. Ausserdem kommt sie mit warmen Temperaturen zurecht, weshalb wir sie auch in der Schweiz anbauen möchten.

Die Edelkastanien sind schweizerischer Provenienz (Herkunft). Die aus dem Tessin stammenden Edelkastanien sind an trockene Sommer und wenig Niederschlag angepasst und somit eine ideale Klimabaumart. Allerdings verträgt sie keinen freien Kalk im Oberboden, weshalb wir sie nur auf sauren Standorten anbauen.

Zunächst haben wir mit der Wiedehopfhaue den Boden freigelegt und die Nüsse bzw. Kastanien vorsichtig gestupft und mit Walderde fingerdick zugedeckt. Um sie zukünftig vor Verbiss zu bewahren haben wir zusätzlich einen Einzelschutz darübergestülpt. Nun gilt es zu warten und zu hoffen, dass aus diesen Samen klimafitte Bäume wachsen.

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Edelkastanie bei der Pflanzung
Die Edelkastanie in der Hand und die Wiedehopfhaue auf dem Waldboden.